Ein ganzes Jahr mussten wir warten, doch nun war es wieder soweit. Die mittlerweile alljährliche Reise nach Niedamirow stand an. Mit drei Kleinbussen fuhren wir in das gut 200 km entfernte polnische Nirgendwo.
Doch was macht Niedamirow eigentlich so einzigartig? Ist es die traumhafte Landschaft fernab jeglicher größeren Stadt? Ist es das tolle selbstgekochte Essen? Sind es die netten Leute? Ist es das Training? Das Hula Hoop und das Jonglieren? Wahrscheinlich ist es die Mischung aus alledem, und noch viel mehr.
Als wir am Mittwochabend in Parada ankamen, begrüßte uns Grzegorz mit einem köstlichen Abendessen. Beata besuchte ein Künstlertreffen und so hatte er sich tatkräftige Unterstützung aus dem Dorf geholt. Nachdem sich alle gestärkt hatten, wurden die liebevoll gestalteten Zimmer bezogen und wer wollte, konnte sich mit ersten Übungen von Uwe endgültig aus dem Alltag atmen.
Vor uns lagen dreieinhalb erlebnisreiche Tage, die sich nur schwer in Worte fassen lassen.
Wie jedes Jahr starteten wir jeden Tag mit einem freundlichen Gruß an die Sonne, streckten die müden Glieder und wagten uns auch an das eine oder andere neue Yoga-Asana heran. Belohnt wurden wir anschließend mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet.
Der Tradition folgend, konnten alle Niedamirow-Neulinge am ersten Tag ihre ganz persönlichen Hula Hoop Reifen basteln. Bei dem gemeinsamen Hula Hoopen offenbarte sich das ein oder andere Naturtalent. Die Niedamirow-Veteranen reaktivierten bereits Gelerntes und versuchten sich bald an neuen Tricks. Alle übten fleißig und erfreuten sich gemeinsam an individuellen Erfolgen, so dass die Zeit wie im Fluge verstrich. Aber nicht nur die Hula Hoop Reifen wurden geschwungen, auch die Jonglierbälle und –keulen wurden kunstvoll durch die Luft gewirbelt. Auch wenn sich ab und an die Schwerkraft mit einschaltete.
Mit ebenso viel Motivation und Spaß widmeten wir uns den schweißtreibenden Pilates Einheiten, durch die uns Tina führte. Niemand soll denken, das Karate käme zu knapp in Niedamirow. Hannes knüpfte an das Training der letzten Wochen an, mit großem Fokus auf die Fußstellung und Knieposition. Zweifelslos führten seine Erklärungen bei dem Ein oder Anderen zu einem Aha-Moment.
Nachdem am Samstag der Ausflug an einen nahegelegenen See leider nicht mit feuchtfröhlichem Badespaß belohnt wurde, da das Ufer wenig einladend wirkte (Details bleiben den Lesern erspart), weihte Ricci uns in die Regeln des Touch-Rugbys ein. Ein Spiel, welches nicht nur schweißtreibend, sondern ebenso koordinativ anspruchsvoll ist. Nachdem wir uns etwas an die Regeln gewöhnt hatten, kam tatsächlich ein wenig Spielfluss auf. Wenn Grzegorz nicht mit einem abschließenden Grillabend zurück nach Parada locken würde, hätten wir sicher noch eine ganze Weile weitergespielt. Aber es wird sicher nicht die letzte Gelegenheit für ein Ouchi-Touch-Rugby Spiel gewesen sein.
Die Erlebnisse eines verlängerten Niedamirow-Wochenendes sind schwer in Worte zu fassen. Jedes Jahr fällt der Abschied auf ein Neues schwer und bereits auf der Heimreise beginnt die Vorfreude auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr.
Auch dieses Jahr war ein absolut gelungenes Trainingslager. Neben dem vielfältigen und abwechslungsreichen Programm blieb auch mal Zeit gemeinsam die Seele baumeln zu lassen und die frische Luft und wunderschöne Umgebung zu genießen.
Paul