Nachwuchskader-Lehrgang 2016

Knapp 2 Monate vor der Weltmeisterschaft in Jakarta / Indonesien hat Nagai Shihan seine aktuellen WM-Nominierten zu einem der letzten Kadertrainings vor dem großen Event eingeladen. Gleichzeitig nutzte der Bundestrainer dieses Lehrgangswochenende zur Sichtung des jugendlichen Nachwuchses. Von der ersten bis zur letzten Minute des Trainings gab es dabei keinen Zweifel, dass dieser Lehrgang auf den Feinschliff des WM-Kaders ausgerichtet war. Nagai Shihan startete mit schnellen Kumitekombinationen, legte dabei großen Wert auf die Geschwindigkeit der Armtechniken. Zügig baute er die Techniken weiter aus, verschob den Fokus auf reaktive Ausweich- und Meidbewegungen, aus denen heraus wieder schnelle Konter gestartet wurden. Dabei gab er vermehrt auch Jodan-Fußtritt-Konter vor. Der Bundestrainer schonte seinen Kader nicht, sondern stellte gezielt bereits an die Wettkämpfe angelehnte Bedingungen her. Er verlangte auch unter hoher konditioneller Belastung und indonesisch wirkenden Klimaverhältnissen noch volle Konzentration und Explosivität. Nach kurzen Pausen forderte er erneut maximale Power. Im folgenden Trainingsabschnitt stand im Fokus, das Geübte am Partner anzuwenden, in teils freieren, reaktiv gestalteten Übungen. Es fiel auf, dass nur wenig „echtes“ Jiyu-Kumite trainiert wurde, sondern der Bundestrainer die Chance nutzen wollte, nochmals gezielt diejenigen technischen Anforderungen zu trainieren, die uns auf das hohe internationale Niveau in Jakarta vorbereiten sollen. Im letzten Drittel des Trainings stand der Schliff der Vorrunden-Katas im Vordergrund; die Kata-Mannschaften nutzten die Übungszeit und bekamen individuelle Rückmeldungen zum bisherigen Fortschritt. Die angereisten Jugendlichen haben die ganze Zeit motiviert Vollgas gegeben, teilweise buchstäblich bis zur Belastungsgrenze, nutzen die Möglichkeit zu zeigen, was sie für Potential mitbringen, schnupperten an diesem Wochenende Nationalteam-Luft (und –schweiß ;-)) und motivierten die „Dienstälteren“ zu neuen Höchstleistungen.