Das Beste kommt zum Schluss

In unserer Vorbereitung auf die kommende Europameisterschaft Ende Mai folgten wir der Einladung Ansgars zur ersten Chiemgauer Kampfsport- und Karateschule nach Traunreut. Leider lichten sich die letzten Tage vor dem Event die Teilnehmerzahlen unseres Vereins drastisch. Dennoch entschloss sich eine kleine Gruppe mit aller Kraft unser Dojo in Bayern zu präsentieren, sodass am Ende Tim, Hannes, Paule und Wolle Freitagnachmittag ihre Taschen packten um ins fast 600km entfernte Traunstein zu düsen. Da kein Bus benötigte wurde, bekamen wir von der Autovermietung einen sportlichen weißen Flitzer hingestellt, der mit Hannes bereits ab Kilometer eins zu einer explosiv schnellen Einheit verschmolz. Dem Linksverkehr geschuldet, erreichten wir bereits am frühen Abend unser Ziel, bevor wir natürlich die traditionelle “Weils besser schmeckt”-Pause im üblichen Fast Food Diner einnahmen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass echte Männer wie wir auf integrierte Navigationssysteme im Auto verzichten können. Wir haben Google Maps, können Karte lesen und fahren nach Intuition. Leider meinte Tim 500m vor dem Ziel zu wissen, wo es lang geht, sodass wir bereits Freitagabend Traunstein näher kennen lernen durften als eigentlich beabsichtigt. Sicherlich wäre uns dieser Eindruck verborgen geblieben, hätten wir diese Bemerkung überstimmt.

Ansgar und seine Frau empfingen uns herzlich und so plauderten wir noch bei dem ein oder anderen Sportlergetränk bis Dana und Marco aus Berlin eintrafen. Was folgte, war die Nachtruhe. Wie fast jeder trainingskonzentrierte Ouchi ließen 75% der Mitgereisten 75% der nötigen Sachen zu Hause. So wurde das Aufbauen des Nachtlagers wiederum zur Männer- ähhhh ich meine zur Gärtnersache. Hannes bekam eine Matratze von Ansgar. Wolle bekam dafür die Luftmatratze von Hannes. Paul fand im Haus die Bodenturnmatte von Ansgars Tochter und trug sie zum Schlaflager mit den Worten: “Nur die Harten kommen in den Garten”. Tim, der für die übrigen “Beverly Hills” Camper nur Spott übrig hatte, rollte seinen Schlafsack auf geheiztem Parkett aus und meinte dazu nur: “Und die Härteren kommen auf die Gärtnerin” … Keine Ahnung, wie die Gärtnerin und Tim sich trafen, aber Tim war am nächsten Morgen weit vor allen anderen auf, weckte uns freudig und kassierte dafür ordentlich Sprüche. Natürlich war Ansgar vor uns wach, kochte Kaffee und machte Frühstück. Gut gestärkt konnte es also zum Training gehen. An dieser Stelle wurde Hannes seine EM-Budapest-Fahne entführt und anschließend gegen einen weiteren Kuchen für die After-EM-Party freigekauft.

In den sechs Stunden Training trainierten wir Beintechniken, deren Flexibilität und Präzision/Beintechniken, in Kombinationen und Variation/Armtechniken, deren Aktion und Reaktion/Bein- und Armtechniken in Wettkampfsituationen/Bein- und Armtechniken mit Hilfe von speziellem Zirkel- und Krafttraining. Die Einheiten waren super aufeinander abgestimmt und die Trainingsgruppe wahnsinnig vielseitig und offen für alles, sodass alle super miteinander trainieren konnten. Die Trainingshalle ließ keine Wünsche offen, sodass Ansgar besonders in der letzten Einheit die vorhandenen Geräte so gut einsetzte, dass man sich fragte, ob man damit überhaupt noch anderes außer Karate trainieren könnte. Eine tolle Turnhalle mit perfekten Bedingungen als Dojo (Grüße an dieser Stelle vom Turnhallenverein nach Zi).

Völlig geschafft, aber glücklich fuhren wir noch einmal zu Ansgars Familie zum Kaffee bevor wir die Heimreise antreten wollten. Hier baumelten unsere schlaffen Körper bei reichlich leckerem Kuchen und Getränken in der Sonne. So muss Urlaub sein!

2000 Gruppenfotos später war alles verstaut, alle wurden nochmal geknuddelt und dann ab nach DD. Auf der Rückfahrt wurde Tim dann durch Paul als Navigator ersetzt, sodass wir die rekordverdächtige Zeit der Anreise noch einmal deutlich drückten und sehr zeitig wieder in DD eintrafen. Die erreichte Bestzeit bleibt im Kreise der Glorreichen 4, die an diesem Wochende die Reihe von zahlreichen Ouchi-Events vor der EM beendeten.

An dieser Stelle seien besonders Paul und Wolle hervorzuheben. Sie bestritten gemeinsam innerhalb von 5 Wochenenden den Ouchi-SKID-Lehrgang, den Bundeslehrgang mit Sensei Tanaka aus Japan, holten Edelmetall bei der Meisterschaft am 2. April und heizten am anschließenden Wochenende in Traunreut ordentlich ein – RESPEKT!

In den kommenden Wochen konzentriert sich alles noch einmal voll auf die Europameisterschaft in Ungarn, denn wir haben alle ein Ziel … 

Hannes