Eine Fahrt mit Hindernissen
Nur vier Wochen nach der Europameisterschaft in Griechenland stand schon das nächste Karate-Highlight im Kalender: das Internationale Kyu-Turnier samt Kawasoe Cup 2025!
Natürlich ließ sich unsere Ouchi-Wettkampfgruppe nicht zweimal bitten und düste gemeinsam mit Marco bereits am Freitag Richtung Straßwalchen in Österreich – stilecht „verspätet“, aber diesmal ohne Kostüm.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich Hin- und Rückwege voneinander unterscheiden können. Den Angaben unseres treuen Reisebegleiters GoogleMaps streng folgend, holperten wir über vereinsamte Straßen und idyllische Feldwege Österreichs. Wir blieben trotz allem brav auf Kurs – immerhin versprach uns Google beharrlich, dies sei die „optimale Route“. Nach etwa drei Hasen, fünf Rehen und einer spontanen Naturdokumentation erreichten wir gegen Mitternacht das gemütliche Gasthaus „Beim Erich“ – ein altbekannter Wohlfühlort mit Charme.
Die Zimmer wurden zügig verteilt, und angesichts des frühen Wettkampfbeginns verschwanden alle freiwillig unter ihre Bettdecken. Da es keinen Pool oder griechische Manager gab, sollte die Nacht ohne Vorkommnisse bleiben. (Hinweise für diesen Insider finden sich im Bericht zu EM 2025😉).
Samstag: Kyu-Turnier
Am Samstag ging’s dann direkt zur Sache: Das internationale Kyu-Turnier war eröffnet, und das deutsche Team schickte motivierte Starter*innen von Gelb- bis Braungurt ins Rennen – oder besser gesagt: in die Kata- und Kumite-Pools.
Für Ouchi waren Hanna, Maria, Magda, Paula, Illary und Konrad am Start – alle bereit, ihre Techniken mit Stil und Herzblut auf die Matte zu bringen.
Konrad zeigte in mehreren Kata-Runden, was in ihm steckt, und wurde mit einem souveränen 3. Platz für seine starke Empi belohnt. In seiner 2. Runde entschied sich Illary – vermutlich unbewusst – für eine ganz eigene Interpretation der Heian Godan. Was soll ich sagen – die Welt des SKIF war für diese (noch!) nicht bereit. 😉
Im Kumite zeigten beide Jungs ihre gewohnte Spritzigkeit, wobei sich Konrad hierbei die Silbermedaille sichern konnte.
Unsere Mädels starteten mit jeder Menge Motivation – und noch einem Hauch EM-Spirit in der Nase. In einem Feld von 27 (!) Starterinnen war das Niveau hoch und die Konkurrenz stark. Mit ausdrucksstarken Katas haben sich alle vier toll präsentiert.
Maria konnte sich hier als einzige Violettgurtin bis ins Finale vorkämpfen und verpasste das Podium nur ganz knapp. Im Kumite stellten sich Maria und Paula den österreichischen und Schweizer Kontrahentinnen, wobei hier Paula die Nase vorn hatte. Mit Spitzigkeit und v.a. taktischer Souveränität kämpfte sich Paula bis ins Finale und holte zuletzt den Sieg für Ouchi-Germany!
Während sich einige bereits die geschundenen Füße hochlegten, hieß es für das Damen-Kata-Team um Hanna, Magda und Paula: Teamgeist mit Schwalbenpower
Zwischen 12 anderen Teams überzeugten sie mit einer kraftvollen Empi – und flogen damit auf den 3. Platz. Herzlichen Glückwunsch!
Paul verfolgte das Spektakel stilecht im Kampfrichteranzug – statt Pommes rot-weiß gab’s diesmal rote und weiße Flaggen, die er fachkundig schwang. Die gesammelten Erfahrungen fließen natürlich direkt ins heimische Dojo zurück. Man sah ihm an: Das macht ihm richtig Spaß! Julia und Tim coachten gewohnt souverän von der Seitenlinie – mit Taktik, Tipps und beruhigendem Zuspruch. Ein respektvoller Dank geht hierbei an die Ausrichter, die die Coaches völlig selbstverständlich in die Besprechung mit den Kampfrichtern mit einbeziehen.
Nach einem fordernden Tag war das gemeinsame Abendessen im Troadkastn mehr als willkommen. Wir speisten königlich – und stellen fest: Das Essen klingt nochmal doppelt so gut, wenn man es sich auf Schwäbisch vorlesen lässt. (Grüße an Hannes nach Oberkochen!)
Nebenbei wurden Paul, Julia und Tim beim Thema Jugendsprache auf den neuesten Stand gebracht. Man will ja real bleiben – wobei… das sagt heute wohl auch keiner mehr.
Sonntag: Kawasoe Memorial Cup – Jetzt wird’s nochmal ernst
Am Sonntag ging’s beim Kawasoe Memorial Cup nochmal richtig zur Sache. Illary, Konrad, Magda, Paula sowie Malte und Paul traten für das deutsche Team an und holten nochmal alles aus sich heraus.
Paul schaffte es im Kata bis ins Halbfinale – das Finale leider knapp verpasst. Magda packte nochmal eine Schippe drauf und schnappte sich den vierten Platz. +Aura!
Paula war nun endgültig im Flow und ließ auch im Kumite nichts anbrennen. Zack – zweites Kumite-Gold an einem Wochenende und den 3. Platz im Kumite-Damen-Team. +Aura!
Trotz toller Kumite-Kämpfe von Malte, Konrad, Illary und Paul reichte es dieses Mal leider nicht für das Treppchen. Doch schielen wir ja nicht nur auf Medaillen, sondern v.a. auf die Erfahrung, den Spaß am Wettkampf und v.a. … +AURA. 😉
Zurück nach Hause – aber bitte ohne Feldhasen
Die Heimfahrt war dank lokaler Geheimtipps (Danke, Andreas!) diesmal deutlich entspannter. Keine Rehe, keine Feldwege, keine Google-Versuchsfahrten – einfach straight back to Dresden.
Ein herzliches Dankeschön geht an unsere österreichischen Freunde für ein hervorragend organisiertes Turnier mit großartiger Atmosphäre. Wir freuen uns schon aufs nächste Mal – mit vollem Einsatz und guter Laune!
